Elevation392 m
Speed13 km/h
Distance6 km

Ein schwach ausgeprägter Frontenzug hatte den Vorhersagebereich ostwärts überquert. Bei zunehmendem Hochdruckeinfluss war rückseitig davon stabil geschichtete und zunehmend trockene Warmluft wetterbestimmend.

Obwohl wir nach dem harten “Corona-Lockdown” unter Auflagen den Ballonsport wieder fast uneingeschränkt ausüben durften, entschieden wir uns dazu die Gäste für eine Fahrt zunächst aus unserem engen Umfeld zu wählen. Da ich vor dem Hintergrund der Wetterbedingungen mit einer kurzen Fahrt rechnete, planten wir eine Überraschung für zwei vertraute Persönlichkeiten.

Unser Fürsprecher Matthias ist ein besonderer Typ. Obschon schwerer privater Herausforderungen, haben wir ihn über sein unmittelbares Umfeld hinaus allen Mitmenschen gegenüber stets absolut offen, hilfsbereit und in besonderem Maß wohlwollend zu schätzen gelernt. Vor dem Hintergrund aller uns bekannten Umstände ist das ganz sicher nicht selbstverständlich und verdient den größten Respekt. Wir haben ihm vor einiger Zeit die Perspektiven aus dem Ballonkorb in Aussicht gestellt und es wurde Zeit dieses Versprechen einzulösen.

Der zweite Gast sollte mein Arbeitskollege werden. Marco äußerte einige Wochen zuvor Interesse an unseren Ballonfahrten und bot seine Unterstützung als Rückholer an. Bis kurz vor dem Abheben wusste er nicht davon im Korb mitfahren zu dürfen. Unsere Rückholerin Ulla begleitete uns am Boden und tauschte wie zuvor besprochen Ihre Rolle als zweiter Passagier erst unmittelbar vor dem Antritt der Fahrt. Gemeinsam hoben wir vor dutzenden Augenzeugen in Holthausen, dem Heimatort von Marco, zu einer kurzen traumhaften Abendfahrt ab.

Das Wetter und die Strömung der Luft war eigentlich ganz brauchbar. Wir starteten parallel zu einer ausreichend entfernten Stromtrasse. Ziel war es sich im weiteren Verlauf der Ballonfahrt davon zu distanzieren, andernfalls war eine vorzeitige Landung geplant.

Wir strömten in warmer Luft über die Beerlage, zwischen Haus Stapel und Thumanns Mühle auf Havixbeck zu. Mit diesem Ort verbinde ich die Heimat meiner Frau und viele Bekanntschaften aus früher Jugend. Unsere Ankunft blieb dort deswegen auch nicht unbemerkt und es erreichten mich einige Zurufe und zahlreiche Fotos von uns am Himmel über Havixbeck.

Aufgrund der Entwicklung dieser Luftreise in ungünstige Richtungen stiegen wir ab, zur sicheren Landung hinter der Lohmannsiedlung an der Altenberger Straße. Sanft setzte der Ballonkorb neben der Tränke einer ungenutzten Kuhweide auf. Mit freundlicher Unterstützung der Eigentümerin konnten wir unser Luftsportgerät angenehm problemlos bergen.

Ich bin dankbar dafür, diese kurze Ballonfahrt vor einem wirklich außergewöhnlichen Hintergrund mit ganz besonderen Charakteren gemeinsam erlebt zu haben.