Elevation | 1437 m |
Speed | 24 km/h |
Distance | 19 km |
Am vergangenen Samstag hatte eine schwache Kaltfront unser Vorhersagegebiet bereits von Nord nach Süd überquert. Rückseitig wurde mit einer nördlichen Strömung stabile und trockene Kaltluft herangeführt. In Bodennähe war wenig Wind zu erwarten. Mit zunehmender Höhe sollte die Geschwindigkeit jedoch zunehmen und die kühleren Temperaturen aus der Nacht würden sich erst langsam in den Tag hinein erwärmen.
Diese Bedingungen waren ideal für die Fahrt mit Anke, Katharina und Nina. Wir lernten uns während der Ausbildung zum Tischler kennen und planten einen gemeinsamen Aufstieg nach der erfolgreich absolvierten Gesellenprüfung. So zielstrebig wie engagiert wir auch während der Ausbildung waren, verloren wir trotz jahrelanger Distanz auch dieses gemeinsame Ziel wohl nicht aus den Augen.
Im Morgengrauen stiegen wir gemeinsam vom Startplatz des Montgolfieren Club Gremmendorf e.V. in die frostige Morgenluft zu einer frühen Fahrt in die Höhe auf. Das Farbenspiel der Sonne verwandelte den zuvor eintönigen Himmel in ein gewaltiges Lichtspiel aus violetten, warmgelben und rubinroten Farbtönen.
Die Sichtweiten waren spektakulär. Links neben dem Teutoburger Wald war die mächtige Qualmsäule des Atomkraftwerks in Lingen nicht zu übersehen. Dieser Kontrast zu dem leisen Dahinschweben und dem Erwachen der Natur erzeugt ein absurdes Gesamtbild unseres Umgangs mit Energie. Eine Herausforderung welcher wir uns nicht nur im Hambacher Forst stellen sollten.
Hinter Hiltrup überquerten wir die A1 mit dem Blick zu dem Kleeblatt des Kreuz-Münster-Süd. Über den Gewässern formte der Bodennebel sanfte Wölkchen. Die Sonne wärmte uns zwar ganz langsam aber spürbar und wir genossen die Weitsicht noch lange bis vor Buldern. In der Nähe des Ortseingangs bewegten wir uns langsamer als in einem Fahrstuhl, fast senkrecht aus der Höhe kommend, mit leiser Flamme auf den weichen Boden einer Wiese zu. Unser Rückholer Manfred erreichte uns neben dem kleinen Wäldchen über die Einfahrt zu einem Landwirtschaftsbetrieb für Milchvieh unmittelbar nach der Landung.
Für den Hofbesitzer blieb das Ereignis neben seinem Esszimmerfenster vollkommen unbemerkt. Mit Interesse aneinander unterhielten wir uns etwas später über die Reisen durch das weite Luftmeer.
Der Anlass für diese Fahrt und das wunderbare Wetter mit den zahlreichen Eindrücken machen diesen Morgen bestimmt unvergessen. Vielen, vielen Dank an Manfred – ohne ihn wäre diese traumhafte Ballonreise nicht möglich gewesen.