Elevation | 644 m |
Speed | 24 km/h |
Distance | 15 km |
Manchmal erinnert die Plötzlichkeit der Dinge im eigenen Umfeld auch an die Vergänglichkeit des Lebens. Wenn die Sorgen dann über eine lange Dauer den Alltag dominieren, beginnt für jeden ein ermüdender Kampf. Für den Fall, dass die Ausdauer dann zu schwinden scheint, ist es oft eine gute Sache sich der fordernden Situation ein wenig entnehmen zu können. An diesem Abend blieben bestimmt viele schwere Lasten für einen Moment lang am Boden und die Distanz hat gute Aussichten und neue Perspektiven geschaffen.
Wir waren zu Gast bei der Ballonsportgruppe Borken e. V. und hoben gemeinsam mit vier Ballonen vom Flugplatz Borken-Hoxfeld zu einer wirklich interessanten Abendfahrt ab.
Ein Keil des Azorenhochs hat sich nach Westdeutschland ausgeweitet und das Wetter bestimmt. Die Windbedingungen sollten in dieser Region erst am späten Abend wechseln, veränderten sich jedoch bereits während der Fahrt. Der große Naturpark Hohe-Mark, die zahlreichen Hochspannungsleitungen zu Wulfen und weiträumige Windkraftanlagen bildeten vor Antritt der wunderbaren Reise wirklich wichtige, zu berücksichtigende Einschränkungen. Für eine Landung ohne Risiko rechneten wir daher mit einer kurzen Fahrt.
Das Wetter wurde noch besonders interessant. Alle vorher gestarteten Ballone verloren wir zunächst auf der rechten Seite in absolut anderer Zugrichtung. Zur Mitte der Ballonfahrt schafften wir während traumhaften Sichtweiten in einer anderen Höhe wieder aufschließen zu können. Kurz vor der Landung erreichten uns die anderen Piloten dann aber sogar von Links.
Wir schwebten zuerst über dem St.Marien-Hospital Borken neben Heiden vorbei an dem Gelände der Brüninghoff GmbH & Co. KG zu Marbeck. Über Leblich war der Landeort neben den Wessendorfer Elven bereits in Sichtweite. Die Geschwindigkeit nahm jetzt in der Höhe ab und der Wind drehte etwas früher als erwartet beim Aufstieg mehr als 90° gegen den Uhrzeigersinn in Richtung Süden. Für das Wettergeschehen auf der Nordhalbkugel war das ungewöhnlich, jedoch an diesem Tag nicht gänzlich unerwartet.
Hinter der Autobahn A31 stiegen wir nach einer knappen Stunde zur sicheren Landung neben Lembeck ab. Wir landeten stehend an einer Wiese auf dem Randstreifen vor einem Maisfeld.
Vielen, vielen Dank an Ulla. Ohne Dich als Rückholer hätten wir dieses tolle Erlebnis keinem Mitteilen können.